Interview mit SSSZphoto, Sebastian Sieberg und Sebastian Zimmermann

Im Auftrag einer Kreativagentur, sind die Fotografen von SSSZphoto regelmäßig auf der Rennstrecke, der Dynamikfläche oder dem Offroad-Parcours des BILSTER BERG anzutreffen. SSSZ steht für die Initialen von Sebastian Sieberg und Sebastian Zimmermann – beide passionierte Automobilfans, seit einer Ewigkeit miteinander befreundet und gemeinsam als Fotografen im Einsatz. Ihre Arbeit als Automotive-Fotografen hat beide bereits an zahlreiche Rennstrecken in ganz Europa geführt. Für unser Onlinemagazin erzählen sie uns über ihre Erfahrungen und Eindrücke, die sie während ihrer Fotoshootings auf den verschiedenen Arealen des BILSTER BERG sammeln konnten.

Betrachtet man euer fotografisches Portfolio, wird sofort klar, dass sich bei SSSZphoto alles um Autos dreht. Habt ihr durch eure Arbeit und die Leidenschaft für Autos auch eine besondere Verbindung zu den Rennstrecken entwickelt, auf denen ihr unterwegs seid?

Rennstrecken und Autos gehören seit jeher untrennbar zusammen. Jedes Auto, egal ob moderner Supersportler oder historischer Klassiker, wurden quasi auf der Rennstrecke geboren. Gerade die vielfältigen Gegebenheiten auf der Rennstrecke und der Wettkampf des Motorsports haben die Fahrzeuge nicht nur in ihrer technischen Entwicklung geprägt. Genauso verhält sich unsere Beziehung zu den Rennstrecken dieser Welt. Die Atmosphäre und Tradition dieser Orte faszinieren und bieten immer wieder neue Möglichkeiten. Egal, ob Nürburgring, Spa-Franchorchamps, Adria Speedway, Hockenheimring oder BILSTER BERG, wir sind auf und an den Strecken unterwegs – denn auch unsere Geschichte begann einmal dort.

Wie unterscheidet sich das professionelle Fotografieren auf der Rennstrecke von eurer Arbeit an anderen Fotolocations?

Auf der Rennstrecke ist einfach immer etwas los. Das Tempo ist generell deutlich höher und actiongeladener als bei Shootings im Studio. In der Boxengasse nimmt niemand Rücksicht auf dich als Fotograf und du stehst den Rennfahrern eher im Weg. Damit musst du umgehen können, immer den Überblick behalten und dich, zusätzlich zum Fotografieren, auch auf deine Umgebung konzentrieren. Alles ist rasant und laut, eben eine ganz besondere Atmosphäre. Man muss lernen, sich in diesen Trubel zu integrieren. Als Fotograf trägt man auch zusätzliche Schutzausrüstung, wie beispielsweise Helm und einen feuerfesten Overall. Zunächst hat uns das mitunter stark behindert. Mit etwas Routine ist es aber immer wieder ein großer Spaß!

Nun habt ihr bereits diverse Fotoproduktionen am BILSTER BERG realisiert. Wie kam es dazu und wie war eure Wahrnehmung der Arbeit vor Ort?

Den BILSTER BERG durften wir zum Glück schon des Öfteren besuchen. Wir nutzen die Strecke und das gesamte Areal regelmäßig für Aufnahmen. Die vielen Möglichkeiten und die private Atmosphäre des BILSTER BERG bieten ideale Voraussetzungen für Fotoproduktionen. So haben wir in der Vergangenheit dort mehrfach für das Automagazin ramp geshootet und werden auch in Zukunft immer wieder gerne dort arbeiten.

Und wie war euer Eindruck von der Anlage, als ihr den BILSTER BERG zum allerersten Mal vor Ort erkundet habt?

Man folgt einer langen, kurvigen Zufahrtstraße mitten durchs Grüne und hat schon ein Grinsen im Gesicht, bevor man angekommen ist. Als wir dann zum ersten Mal den BILSTER BERG vor uns hatten, waren wir beeindruckt. Die vier Kilometer lange Rennstrecke mit ihren 19 Kurven, bietet unglaublich viel Abwechslung für verschiedenste Fotomotive – nicht nur auf, sondern eben auch neben der Strecke. Und das Gefälle von bis zu 26 Prozent lässt die Aufnahmen dreidimensionaler erscheinen. Der BILSTER BERG wirkt wie ein Konzentrat aus den besten Streckenabschnitten anderer großer Rennstrecken. Weil der BILSTER BERG noch jung ist, sehen alle Bereiche super-modern aus. Was sich wiederum ebenfalls positiv auf die dort umgesetzten Fotoproduktionen auswirkt.

Wie steht es mit den anderen Bereichen des BILSTER BERG – habt ihr auch schon auf dem Offroad-Parcours und der Dynamikfläche fotografiert?

Absolut. Die Neugier und die permanente Suche nach Fotospots hat uns sofort dazu gebracht, das gesamte Gelände zu erkunden. Die Vielfältigkeit des Areals ist für uns Fotografen natürlich ideal. Wo sonst große Strecken zwischen einzelnen Fotolocations liegen, hat man hier alles an einem Ort komprimiert. Man kann in kürzester Zeit zwischen den Spots hin und her wechseln. Das ist ein wahrer Luxus für uns. Man macht zum Beispiel zuerst „Car-to-Car“ auf der Rennstrecke und fährt direkt im Anschluss mit einem Geländewagen durch den Offroad-Parcours – dadurch lässt sich die Produktionszeit extrem effektiv nutzen.

Habt ihr denn einen persönlichen Favoriten unter den verschiedenen Arealen des BILSTER BERG?

Welche Location genau sich am besten für eine Fotoproduktion eignet, hängt natürlich immer von der Art des Auftrages und des Fahrzeugs ab. Die Rennstrecke ist aber ganz klar unser Favorit!

Ist euch denn, aus der Sicht des Fotografen, auch irgendeine Besonderheit aufgefallen, die den BILSTER BERG von allen anderen Rennstrecken unterscheidet?

Eine wertvolle Besonderheit am BILSTER BERG ist das sogenannte „White-Label-Prinzip“. Man hat auf jegliche Art von Werbung oder Sponsoring an der Strecke und an den Gebäuden verzichtet, so dass bei Film- und Fotoaufnahmen keine störende Werbung vom Motiv ablenkt. Das erspart einiges an Retusche bei der Nachbearbeitung des Bildmaterials. Zudem ist man dort wirklich ungestört, es gibt keinen Touristen- oder Besucheransturm und man kann sich als Fotograf völlig frei auf und zwischen den unterschiedlichen Arealen bewegen. Das gibt es so nur dort.

Die tolle Architektur haben wir ja schon zuvor erwähnt – alles hochmodern. Mir persönlich haben es die Gebäude der Boxengasse besonders angetan. Vor dem Umbau zur Rennstrecke wurden diese Bauten als Munitionslager des britischen Militärs genutzt. Daher besitzen sie besonders dicke Wände und sorgen für eine sehr individuelle und spannende Atmosphäre.

Würdet ihr den BILSTER BERG als Location für professionelle Fotoproduktionen auch an andere Fotografen weiterempfehlen?

Unbedingt! Die Vielfältigkeit der einzelnen Areale ist schlichtweg großartig. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

(Redaktion: ramp.space Fotos: SSSZphoto)

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