Rennfahrer Benny Leuchter, Walter Röhrl und Tim Schrick auf Spurensuche am BILSTER BERG

‚Schade, dass man hier keine Rennen fahren darf‘

Eine Runde über den BILSTER BERG bedeutet, an seine Grenzen und manchmal auch darüber hinaus zu gehen. Denn das ehemalige Munitionslager BILSTER BERG ist mit seinen 4,2 Kilometern, 44 Kuppen und Wannen, 19 Kurven und bis zu 26 Prozent Gefälle ‚eine ganz besonders anspruchsvolle und technische Strecke, ideal zum Testen und Entwickeln‘, so Benny Leuchter. Tim Schrick, ebenfalls Rennfahrer, beschreibt den BILSTER BERG als ‚kleine Strecke mit wenig Platz. Das ist, wie im Wohnzimmer Tennis spielen‘. Und Rallye-Legende Walter Röhrl fasst es so zusammen: „Der BILSTER BERG ist eine Herausforderung.“

Gemeinsam ist das Rennfahrer-Trio am BILSTER BERG für Triebwerk (Sport 1) auf Spurensuche gegangen, um die Geheimnisse der Test- und Präsentationsstrecke im Teutoburger Wald zu ergründen. Dabei haben sie sich insbesondere die Kurve 1 und die einzigartige Mausefalle angesehen.

Für Tim Schrick ist ‚der BILSTER BERG eine ganz spezielle Strecke, weil man hier fast keine Kurve richtig einsehen kann‘. „Du musst überall wissen, wo du einlenkst. Das Paradebeispiel ist die Kurve 1. […] Ganz von links das lohnt sich auf keinen Fall. Ganz spitz rein, tue ich mich schwer, aber jedes Mal merkst du am Ausgang…“ „dass du zu früh drinnen warst,“ wie Walter Röhrl ergänzt. Der Rallye-Weltmeister von 1980 und 1982 gibt seine Tipps preis: „Wenn du ein Rennen fährst, musst du spitz hineinfahren. Ansonsten eher mittig auf der Strecke bleiben, damit es am Ausgang nicht zu eckig wird.“

Für das Trio ist der BILSTER BERG wie ‚eine kleine Nordschleife, nur kompakter‘. Hier gibt es so viele Stellen, die man nicht einsehen kann, […] wo du wissen musst, wie es weitergeht. Du musst früh genug einlenken,“ erklärt Walter Röhrl die Besonderheiten der Test- und Präsentationsstrecke.

Und dann ist da noch die berühmt-berüchtigte Mausefalle, eine Kurve mit 26 % Gefälle, eine der wichtigsten Schlüsselstellen des BILSTER BERG‘, wie Walter Röhrl sagt. Der Mitinitiator der Strecke sah schon damals das Potenzial, lange bevor die Strecke überhaupt gebaut wurde. Röhrl war von Anfang an dabei, die Mausefalle war seine Idee. Er erinnert sich mit einem Lachen: „Als ich Hermann Tilke, dem späteren Architekten der Strecke, zum ersten Mal von der Mausefalle erzählte, sagte er: ‚Das mach‘ ich nicht!‘ Ich hab‘ ihm gesagt: ‚Entweder baust du es so oder wir müssen uns jemanden anders suchen. Also hat er es gemacht.‘ “

„Die Mausefalle ist mit nichts zu vergleichen,“ sagt Röhrl, „höchstens noch mit der Korkenzieher-Kurve in Laguna Seca. Da stürzt du dich runter wie ein Adler,“ erklärt er und grinst leicht verschmitzt. Der BILSTER BERG, das ist eine ganz besondere Strecke. Für Benny Leuchter ist es ‚eine super Strecke, weil es hier so viele Überholmöglichkeiten in einer Runde gibt‘. Oder wie es Tim Schrick zusammenfasst: „Schade, dass man hier keine Rennen fahren darf.“

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