Von wegen klein

Allen Vorurteilen zum Trotz hat die smart-BRABUS GmbH den smart zum Rennauto umgebaut. Ein besonderes Geschenk anlässlich des 15-jährigen Jubiläums des Joint-Ventures zwischen dem Tuning-Spezialisten BRABUS und der Daimler AG. Die Smart-Sonderedition am Bilster Berg.

Der kleine smart und der große Fahrspaß – zwei Begriffe, die bisher nicht so oft in Verbindung gebracht wurden. Zwar geben immer mehr Autofahrer zu, dass der Bonsai-Benz in der Stadt gute Laune macht, weil man damit durch jede noch so kleine Lücke schlüpfen und auch da einen Parkplatz finden kann, wo größere Kollegen erst gar nicht suchen brauchen. Doch will man raus aus der Stadt oder mal Gas geben, möchte so mancher auch: umsteigen. Für viele bleibt beim smart mit dem kleinen Radstand, der schmalen Spur und dem hohen Schwerpunkt der Fahrspaß schnell auf der Strecke.

Doch nun hat sich BRABUS-Chef Bodo Buschmann dem Kleinen mal richtig angenommen. Zum 15-jährigen Bestehen der smart-BRABUS GmbH hat der König der Tuner einen ganz besonderen smart aufgebaut: Den smart „ready to race“, ein kleines, aber feines Rennauto. „Zunächst wurde das Fahrzeug entkernt und von unnötigem Ballast befreit“, erklärt Sebastian Wittich, Produktmanager bei smart-BRABUS. „Der smart bekam einen eigens für dieses Projekt konzipierten Überrollkäfig verpasst, ebenso besonders gripfreudige Semislickreifen, Makrolon-Kunststoffseitenscheiben – wie im Motorsport üblich, Rennsportschalensitze sowie Rennsportgurte. Um die Fahrdynamik maximal zu optimieren, erhielt der smart durch ein in Druck- und Zugstufe einstellbares Rennsportfahrwerk, welches auf einem Hydraulik-Prüfstand perfekt auf das geringere Gewicht und die Sportreifen abgestimmt wurde.“ Der Motor sei natürlich auch leistungsfähiger gemacht worden. Der smart BRABUS „ready to race“ bringt etwas mehr als 125PS und 200 NM auf die Straße – im Vergleich dazu sind es höchstens 109 PS bei den Serienmodellen. „Wobei das neue Modell nicht für die Straße, sondern ausschließlich für die Rennstrecke hergestellt wurde“, sagt Wittich. Nur zwei Prototypen gibt es. „Aber auch unsere Kunden erhalten zum Jubiläum etwas Besonderes“, sagt Wittich: Die exklusive „15th anniversary edition“, von der es weltweit nur 150 Einheiten geben wird. Die 25 Journalisten und Autoblogger, die mit dem DTM-Fahrer Robert Wickens und dem Formel 1-Safety-Car-Pilot Bernd Mayländer die „ready to race“-smarts auf dem Bilster Berg testen durften, beeindruckte aber vor allem die kleine Rennkapsel. „Sie waren verblüfft“, sagt Wittich, „über das extrem hohe fahrdynamische Niveau, was so sicher keiner einem smart zugetraut hätte.“ BRABUS schraubte vier Monate lang an dem smarten Racing-Taxi. Dann war der flotte Flitzer fertig. „Wir wollten zeigen, was wirklich im smart steckt und das maximal Mögliche darstellen“, sagt Wittich. Unter Beweis stellen sollte der smart „ready to race“ das auf dem Bilster Berg. „Die Streckenarchitektur des Bilster Bergs zeigt viele Höhenunterschiede und anspruchvollste, teils blind anzufahrende Kurven. Auf einer breiten und platten Grand-Prix Rennstrecke wären die Qualitäten des smarts „ready to race“ vermutlich nicht so zum Vorschein gekommen, aber der Kurs am Bilster Berg bietet das nötige Achterbahnfeeling.“ Und zeige, zu was der oft belächelte Smart in der Lage sei. „Der kann sehr, sehr viel“, resümierte auch Formel 1-Safety-Car-Pilot Bernd Mayländer im Interview mit der MotorZeitung. „Da ging es ziemlich sportlich zur Sache.“ Vor allem beim Motortuning habe BRABUS die Erfahrung aus 15 Jahren Kooperation mit smart geholfen, sagt Wittich und ergänzt schmunzelnd: „Aber mehr geht hier ja immer.“

Text: Nicole Thesen (Zimmermann Editorial)

Firma: Smart, Brabus

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